Was ist Destinationsmarketing?
Unter Destinationsmarketing versteht man die Vermarktung bzw. Bewerbung einer touristischen Region. Dazu zählen Städte, Gemeinden, Regionen, Kurorte, Urlaubsorte, Skigebiete, Erholungsgebiete, Landschaftsparks, Freizeiteinrichtungen oder auch Nationalparks. Ziel des Destinationsmarketings ist es, das Image des entsprechenden Ziels zu pflegen und positiv darzustellen, um die Region auf diese Art und Weise attraktiv für Besucher und Gäste zu machen.
Konkrete Ziele dabei sind unter anderem der Vertrieb von Übernachtungen, die Erhöhung der Besucherzahlen, die Verlängerung der Verweildauer, der Verkauf von Zusatzleistungen usw.
Durch Destination Marketing sollen also mehr Leute zur Destination gelockt werden, die dann möglichst lang dort bleiben und möglichst viel Umsatz generieren.
Das stärkt die regionale Wirtschaft, die Attraktivität des Ortes als Wirtschaftsstandortes und das generelle Ansehen in der Welt. Im Fokus steht der Tourist.
Wie geht Destinationsmarketing?

destinationsmarketing
Natürlich gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um über die eigene Region zu kommunizieren. Die Leitmesse für Tourismus ist die ITB (Internationale Tourismus Börse) ist dafür ein guter Schauplatz: hier präsentieren sich Regionen aus aller Welt jedes Jahr auf kreative Art und Weise. Vermittler, Agenturen, Travel Agencies, Tourism Informations, Reisebüros usw. schauen hier vorbei, um zu entscheiden, welche Ziele (Destinationen) sie ihren Kunden künftig anbieten wollen. Hier kann man sich auf jeden Fall inspirieren lassen.
Eine weitere Option sind nach wie vor klassische Medien wie Printmagazine und Zeitungen. Die Urlaubsbeilage der Wochenendausgabe großer Zeitungen eignet sich hervorragend, um sich einem interessierten Publikum vorzustellen. Das hat natürlich seinen Preis (und ist nur schlecht trackbar – d.h. der Erfolg kann schlecht gemessen werden).
Fehlt das nötige Kleingeld für teure Anzeigen, dann könnte eine gute PR Arbeit helfen. Welche Highlights, Prominente und sonstige Presseaufhänger gibt es in Ihrer Region? Hier empfiehlt sich ein Brainstorming, um spannende Themen für die Presse (am besten das Fernsehen) zu formulieren!
In der heutigen Zeit darf natürlich auch Social Media nicht unerwähnt bleiben. Viele Städte betreiben aktiv Community Management über Facebook, Instagram, Youtube, Twitter und andere Kanäle. Einige Kommunen gehen noch einen Schritt weiter und laden aktiv Travel Blogger, Youtube-Vlogger und andere Influencer ein, damit diese aus Besuchersicht über die Möglichkeiten in der Gegend berichten. Das ist dann natürlich besonders authentisch und sorgt je nach Reichweite des Influencers für neue Besuche. Das haben wir selber erlebt: die Stadt Hannover und die Sparkasse Hannover haben gemeinsam den bekanntesten Geocaching-Youtuber der Welt nach Hannover eingeladen, damit er aus seiner Sicht über die Möglichkeiten des Spiels Geocaching in der Landeshauptstadt berichtet. Die Videos werden tausendfach angeklickt, die Kommentare darunter sind durchweg positiv und uns erreichen viele Anfragen aus aller Welt, ob wir bei der Planung von Besuchen helfen können. Es funktioniert also!
Destinationsmarketing durch Gamification
Das heutzutage gerne auch außergewöhnliche Wege im Destination Marketing genutzt werden, ist keine Seltenheit mehr. Die Disziplin der sogenannten Gamification versucht z.B. Elemente aus Videospielen auf spielfremde Kontexte zu übertragen. Also beispielsweise das Sammeln von Punkten und Stempeln, um dadurch eine Belohnung zu erhalten. Das ist ein Spiel, welches seit Jahren in Wanderregionen sehr gut funktioniert. Hier sei das konkrete Beispiel der „Harzer Wandernadel“ genannt. An 222 interessanten und sehenswerten Plätzen im Harz gibt es sogenannte Stempelstellen. Je nachdem, wie viele Stempel gesammelt wurden, können unterschiedliche Wandernadeln (gegen eine Schutzgebühr) erhalten werden. Von 8 bis 222 Stempel reichen die Nadeln über 7 verschiedene Level. So wird natürlich der Sammeltrieb der Besucher aktiviert und häufigere Besuche „provoziert“.
Destinationsmarketing durch Geocaching
Unser Spezialgebiet ist ja das Spiel Geocaching. Das ist eine Art Schnitzeljagd, bei der es darum geht, mit Hilfe von GPS-Gerät bzw. Smartphone und Koordinaten nach kleinen oder größeren Schätzen zu suchen. Weltweit gibt es über 3 Millionen solcher Schätze. Auch diese sind meist an sehenswerten Orten versteckt.
Die Spieler heißen Geocacher. Dass diese ihre Freizeit und auch ihren Urlaub unter Geocaching-Aspekten planen, wissen wir aus eigener Erfahrung von unserem Geocaching Reisebüro Cacher-Reisen.de.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann natürlich auch eine Region neue Besucher in die Gegend lotsen.
Dazu bedarf es lediglich eines ansprechenden Angebotes an Geocaches. Hier sind zwei Wege denkbar: entweder werden sehr viele Geocaches versteckt oder einige sehr hochwertige und aufwendige. Beide Wege sind gleichermaßen erfolgreich. Der entscheidende Faktor ist, die Geocaches auch auf der führenden Plattform geocaching.com zu veröffentlichen. Ein Schritt, den viele Gemeinden leider versäumen. Eigene Angebote, die lediglich auf der eigenen Website kommuniziert werden, sind für echte Spieler schlicht nicht von Interesse! Auch die ausschließliche Veröffentlichung auf der deutschen open caching Seite reicht dafür leider nicht.
Destinationsmarketing in Oldenburg
Die Stadt Oldenburg nutzt das Medium Geocaching im Stadtmarketing-Mix. Mit dem besonderen Aufschlag, die „Klimaschätze“ in der Region dar- und vorzustellen, wurden hier 11 Geocaches entwickelt, welche die Besucher durch die ganze Region führen.
Wer jetzt an einfache Plastikdosen denkt, muss enttäuscht werden. Sämtliche Geocaches sind technisch aufwendig gefertigt und stellen die jeweilige Besonderheit des Ortes spielerisch vor.
So wurde beispielsweise am Solarpark in Oldenburg ein Geocache installiert, zu dessen Absolvierung Sonnenlicht nötig ist. Ein Solarkollektor muss von den Touristen in die Sonne gehalten werden, damit das Display aktiviert wird. Dieses verrät dann den Code, um an das verschlossene Logbuch zu gelangen.
Im Stadtforst wurde ein Geocache versteckt, der die Besucher aktiv an der Begrünung der Welt teilhaben lässt: im Geocache befinden sich Baumsamen, die mitgenommen und im Heimatort ausgebracht werden können! So wird neben dem Spiel hier noch richtig viel Gutes getan!
Im Übrigen arbeiten hier Partner aus der Wirtschaft eng mit der Stadt zusammen, um durch gemeinsames Tourism Management echte Marketing Effekte zu erzeugen.
Sind die 11 Geocaches von den Spielern erledigt und im Stempelheft dokumentiert, kann in der Touristeninfo noch ein limitiertes Erinnerungsstück erworben werden: 3 verschiedene Geocoins (besondere Sammelgegenstände im Spiel) können erworben werden!
Die Spieler bekommen zusätzlich für die Absolvierung der kompletten Tour ein digitales Souvenir in ihr eigenes Geocaching Profil. So können andere Spieler sehen, was sie absolviert haben. Das sind sekundäre Werbeeffekte, die sich ganz automatisch einstellen.
Die Erfolge lassen sich im Übrigen leicht ablesen: im ersten Jahr wurden die Oldenburger Klimaschätze 4531 mal besucht!
Weiterhin hat die Stadt Oldenburg mit dieser Maßnahme einen Preis gewonnen: den Preis „Klimaschutz-Leuchtturm„, der vom Umweltministerium ausgelobt wird!
Hier kommen also viele positive Dinge zusammen: Destinationsmarketing durch ein Spiel, neue, zählbare Besucher in der Stadt, Imagewerbung über die vielen Umweltprojekte, eine Auszeichung dieser Kommunikation durch das Umweltministerium, daraus resultierende Presse und zahlreiche Beiträge in den sozialen Medien.
In diesem Video können Sie sehen, wie die Klimaschätze bzw. Geocaches vor Ort aussehen: Video.
Um das Ganze zusätzlich weltweit zu promoten, hat sich die Stadt Oldenburg dazu entschlossen, die Geocaches als GeoTour zu vermarkten. Das sich dahinter verbirgt, können Sie in diesem Artikel nachlesen.
Ist das auch für Ihre Stadt oder Region interessant? Falls Sie Fragen dazu haben oder Support benötigen, nehmen Sie bitte unter 0800 4343461 oder pflieger@geheimpunkt.de Kontakt auf.