Kundenschatz/Geocache selber machen – so geht es!
Vielleicht hast Du schon ein wenig in unseren Blogartikeln zu Themen wie Gamification, Laufkundschaft, GeoTour, Markenbekanntheit und Guerilla Marketing gelesen und fragst Dich nun: wie kann ich das auch für mein Business nutzen? Um diese Frage zu beantworten, starten wir eine neue Artikel Reihe, die Dir Schritt für Schritt den Weg zum eigenen Kundenschatz erklärt.
Dazu solltest Du zunächst wissen, dass ein Kundenschatz auf den Prinzipien von Geocaching basiert. Das ist eine Art Schnitzeljagd, bei der mittels GPS-Gerät oder Smartphone nach „Schätzen“ gesucht wird.
Dieses Spiel wird seit 2000 von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gespielt. Über 3.000.000 Geocaches sind weltweit versteckt. Die größte Datenbank für das Spiel ist www.geocaching.com.
Grundgedanke des Spiels ist es, anderen Spielern interessante Orte zu zeigen und sie körperlich oder geistig herauszufordern, zum Beispiel durch Rätsel oder Kletteraufgaben.
Im Laufe der Jahre haben sich die unterschiedlichsten Geocaching-Kategorien entwickelt, sodass es heute ein Spiel ist, in dem sich Wanderer ebenso wiederfinden wie Extremsportler, Tüftler, Sammler oder Rätselfreunde.
Wir als Firma nutzen dieses Spiel, um Marketing zu betreiben: für Orte wie Hannover und Oldenburg, für Unternehmen wie die Sparkasse oder Centerparcs und für Einzelhändler und Gastronomen. Wir wissen: wird irgendwo ein Geocache versteckt, wird er zwangsläufig auch gesucht. Durch die Platzierung eines Geocaches werden also Menschen an Orte gelotst. Und diese Orte können ja durchaus auch in der Nähe von Geschäften sein.
An dieser Stelle eine wichtige Warnung: das Spiel selber ist werbefrei! Es darf und sollte nicht missbraucht werden, um platte Werbung zu machen. Im Fokus sollte stets das Erlebnis für die Spieler stehen. Wenn das positiv ausfällt, ist das schon ein sehr guter Werbeeffekt für Dich und Dein Unternehmen. Wie das gelingen kann, soll Dir diese Artikelserie zeigen.

Geocache als Kundenschatz
Schritt 1: Selber Geocacher werden
Um das Spiel und die Bedürfnisse von Spielern zu verstehen, ist es unumgänglich, selber zum Spieler zu werden! Daher ist der erste Schritt: leg Dir einen Geocaching-Account an. Hier die Schritt für Schritt Anleitung:
-Lade Dir eine geeignete App auf Dein Smartphone. Je nach Betriebssystem entweder Geocaching (iPhone) oder cGeo (Android)
-erstelle Dir ein Nutzerprofil auf Geocaching.com. Mit der Geocaching App geht das sehr einfach mittels Login vià Facebook oder Deinem Google-Konto.
Fertig!
Nun steht Dir die Parallelwelt offen!
Schritt 2: die ersten Geocaches suchen
In der offiziellen Geocaching App wird es Anfängern recht leicht gemacht: Du bekommst zunächst nur für Anfänger geeignete Geocaches angezeigt. Es gibt ja 20 verschiedene Geocaching Kategorien. Die meisten davon sind aber für den Augenblick noch nicht interessant für Dich. Meine Empfehlung:
-beginne mit einem sogenannten Traditional Geocache, D/T max. 2/2 (D steht für Difficulty also Schwierigkeit, T steht für Terrain also Gelände)
-suche weitere 10 Traditional Caches, D/T max. 3/3
-versuche Dich an einem Multi-Cache, D/T max. 2/2 (ein Multi-Cache ist ein Geocache mit mehreren Stationen)
-nun suche Dir einen Mystery-Cache (D/T Wertung max. 2/2). Beachte, dass Du dafür vorab ein Rätsel lösen musst. An den angegebenen Koordinaten findest Du in der Regel nichts!
-nun kannst Du Dich mit Deinen ersten Erfahrungen auch auf einem Geocaching-Event blicken lassen und Dich als Newbie outen. Hier bekommst Du viele hilfreiche Tipps und lernst außerdem Geocacher kennen und erfährst, wie die so ticken!
Schritt 3: gute Geocaches finden!
Um einen guten Geocache/Kundenschatz zu erstellen, solltest Du natürlich wissen, was einen solchen ausmacht. Der erste und sicherlich aufwendigste Weg ist der der eigenen Recherche und Feldforschung. Dazu hilft wiederum das tolle Instrument der Favoritenpunkte. Favoritenpunkte sind positive Bewertungen, die Geocacher ihren Lieblingscaches verleihen. Gute Geocaches haben in aller Regel auch eine Menge Favoritenpunkte. Wenn ich in eine andere Stadt fahre, lasse ich mir eine Liste der besten Caches dort auswerfen, sortiert nach der Anzahl der Favoritenpunkte.
Der Haken an der Sache: Favoritenpunkte sind ein Premium-Feature, d.h. nur für Mitglieder nutzbar, die eine bezahlte Mitgliedschaft bei Geocaching.com abgeschlossen haben (ca. 30 €/Jahr). Willst Du das Spiel aber wirklich für Dein Marketing einsetzen (oder einfach nur mit der tollen Freizeitbeschäftigung weiter machen), ist das eine sinnvolle Investition.
Du kannst Dir dann auf geocaching.com oder auf Seiten wie project-gc.com die Caches mit den meisten Punkten ansehen und Dich an ihnen versuchen. An diesen wirst Du einiges entdecken, was andere Caches nicht haben. Das können Faktoren sein wie Lage, Kreativität, handwerkliche Umsetzung, Unterhaltungswert und so weiter. Am besten machst Du zunächst einige „Otto-Normal-Caches“, um überhaupt ein Gefühl dafür zu bekommen, was „normal“ und „Durchschnitt“ ist. Wenn Du dann einige hochdekorierte Geocaches absolvierst, wird Dir der Unterschied schnell deutlich werden! Einige Geocaches, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, habe ich in anderen Blogartikeln schon erwähnt, z.B. Das blaue Wunder, Come in and find out
Auch wenn es für Dich eine etwas weitere Anfahrt sein sollte, kann ich Dir diese Caches wärmstens empfehlen. Das sind echte Highlights und auch Benchmarks, an denen man sich guten Gewissens orientieren kann. Mach Dir zu diesen Caches Notizen. Was hat Dir besonders gefallen? Lies die Logs und ermittle, was andere daran gut finden. Prüfe, ob Du Elemente davon als Inspiration nutzen kannst. Vielleicht können Teilaspekte in abgewandelter Form in Deinen Kundenschatz einfliessen?! Betreibe „Modelling of Excellence“ und lerne von den Besten! Du musst das Rad nicht komplett neu erfinden.
Mach es Dir nicht zu einfach!
Die hier beschriebenen ersten Schritte lesen sich schnell, sind aber durchaus ein längerer Weg. Wenn Du das Spiel wirklich für Dich nutzbar machen willst, um neue Besucher anzuziehen, dann lohnt sich dieser Weg aber. Bitte nutze hier keine Abkürzungen. Viele Unternehmen und Städte sind schon daran gescheitert, dass sie sich nicht ins Spiel eingearbeitet haben und der Community halbgare Lösungen präsentiert haben. Das geht nach hinten los und kann einen Shitstorm lostreten. Das willst Du sicher nicht.
Ich bin davon überzeugt: wir sind mit unserer Arbeit erfolgreich, weil wir selber Spieler sind und wissen, was Spieler wollen. Wir haben den Geocacher und seine Erwartung im Fokus. Nur deswegen werden unsere Geocaches/Kundenschätze so gut angenommen. Und das strahlt dann auch aus auf die Unternehmen und Städte, die uns buchen. Hannover ist so z.B. zur Geocaching-Hochburg geworden, in der Geocacher aus aller Welt gern ihren Urlaub verbringen.
Wie Du selber einen spannenden Geocache erstellst, wird in den nächsten Artikeln ausführlich behandelt.