Ideen für kommunales Marketing

Städte und Kommunen haben eine Vielzahl von Kommunikationsanlässen. Bürgen müssen und wollen über kommunalpolitische Neuerungen informiert werden. Nur – Ratsbeschlüsse werden selten gelesen und der Zugang erfordert schon ein recht hohes Maß an Engagement seitens der Interessierten. Die Frage ist, ob es nicht auch anderes Möglichkeiten der Information geben kann – gerade auch in der Kommunalpolitik. Natürlich ist die Antwort „ja“! Zwar erfordert es etwas Mut, kommunales Marketing abseits der altbekannten Broschüren und Infoveranstaltungen zu betreiben, die Effekte sind aber dann umso spannender. Da wir unseren Fokus auf die spielerische Vermittlung jeglicher Themen gelegt haben, wollen wir in diesem Artikel auch solch gelagerte Beispiele anführen.

Kommunales Marketing durch Geocaching

Einer unserer größten Auftraggeber ist die Stadt Hannover. Hannover engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich Nachhaltigkeit. Ein Baustein des Engagements ist auch die Beteiligung an der Fair Trade Town Initiative. Dies ist ein Siegel, welches Städten verliehen wird, die die folgenden 5 Kriterien umgesetzt haben:
1. Ratsbeschluss: Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des Ober-/Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt.

2. Steuerungsgruppe: Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

3. Fairtrade-Produkte im Sortiment: In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl der Kommune.

4. Zivilgesellschaft: Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair z. B. der Kampagne Fairtrade-Schools.

5. Medien: Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town.

(Quelle: https://www.fairtrade-towns.de/mitmachen/die-fuenf-kriterien/ )

Besonders die Punkte 4 und 5 lassen sich auch spielerisch gestalten. So haben wir in den vergangenen Jahren im Rahmen der Fairtrade Woche Geocaching-Touren mit Schulklassen durchgeführt. Dabei wurden Geschäfte einbezogen, die fair gehandelte Produkte im Sortiment haben.

Wenn man Geocaching als Medium betrachtet, erfolgt unter Punkt 5 sogar eine interaktive Berichterstattung! Wir haben an einigen Standorten in Hannover fest installierte Geocaches umgesetzt, die täglich über die Thematik informieren. Die Geocaches sind hier verlinkt:

https://coord.info/GC4T0DQ

https://coord.info/GC651VK

Ein Blick in die online Logeinträge verrät, dass Spieler sich hier aktiv mit der Umgebung auseinandersetzen. Zudem schaffen sie eine Art virales Marketing über Ort und Inhalte, da sie die Geocaches sehr gut bewerten und somit andere Spieler darauf aufmerksam machen. Das schaffen Broschüren und Plakate eher selten.

kommunales Marketing
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Ratsbeschlüsse spielerisch kommunizieren

Hannover hat sich zur „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Transformation der Welt“ der Vereinten Nationen bekannt. Das umfasst auch die Anerkennung und Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs). Dies sind 17 Ziele, welche für eine Transformation der Welt sorgen sollen. Darunter z.B. die Bekämpfung der Armut, hochwertige Bildung, sauberes Wasser usw.

Nun kann man über solche Beschlüsse natürlich tausende Broschüren veröffentlichen. Aber die meisten davon landen ja doch ungelesen im Müll (was ja den Zielen sogar zuwider ist). Alternativ bzw. zusätzlich kann man diese Ziele aber auch ganz plastisch und greifbar in Szene setzen.

Daher wurden wir beauftragt, diese 17 SDGs durch je einen Geocache zu veranschaulichen. Wie wir dies umgesetzt haben, möchte ich gern an einigen Beispielen illustrieren.

Das SDG 13 – Klimaschutz wurde durch den Geocache Nachhaltige Ge(o)heimnisse: Klimaschutz veranschaulicht. Bei dem Geocache müssen die Geocacher ausgeatmetes CO2 einsetzen, um zur Lösung zu gelangen. Es muss ordentlich gepustet werden! Der Cache ist zudem im Wald platziert, dadurch wird der lokale Zusammenhang zwischen Klima und CO2 Abbau durch Pflanzen verdeutlicht. Hier ein Video vom Schatz.

Das SDG 7 – Saubere Energie haben wir durch den Cache Nachhaltige Ge(o)heimnisse: Saubere Energie verortet. Dabei müssen Cacher die Energie der Sonne nutzen, um zur Lösung zu gelangen. Auch hier ein Video zur Veranschaulichung.

Bisher sind von den 17 SDGs 12 als Geocaches umgesetzt, die fehlenden 5 folgen im Laufe des Jahres 2019. Die Veröffentlichungen waren jeweils auch ein Presseaufhänger, die regionalen Medien haben dies stets aufgegriffen, wie zum Beispiel hier zu lesen:

http://www.neuepresse.de/Region/Neue-Caches-fuer-Geocaching-in-Hannover-Nachhaltige-Ge-o-heimnisse

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Vier-neue-Geocaches-zur-Umwelt-sind-nur-der-Anfang

Hier eine Übersicht der Geocaches:

https://coord.info/GC70FC7

https://coord.info/GC70YQ6

https://coord.info/GC73RVA

https://coord.info/GC77P81

https://coord.info/GC77P82

https://coord.info/GC77P87

https://coord.info/GC77P8A

https://coord.info/GC7P3PB

https://coord.info/GC7P3PQ

https://coord.info/GC7RRAZ

Die ganze Stadt zum Spielfeld machen

Nicht nur Hannover nutzt das Spiel Geocaching, um kommunalpolitische Inhalte zu kommunizieren. Auch die Stadt Oldenburg hat das Medium eingesetzt, um die Öffentlichkeit über die nachhaltigen Errungenschaften in Stadt und Region zu informieren.

Darüber berichtet u.a. dieser Blogartikel: https://kundenschatz.de/blog-post/tourismus-marketing-am-beispiel-von-3-geotouren/

Oldenburg hat im Rahmen einer Stadtweiten GeoTour ganze 12 Geocaches umsetzen lassen und zwar an Orten, die klimarelevant sind. Dabei ist z.B. der Solarpark, eine Abwasserwärmerückgewinnungsanlage und der Stadtforst. Bisher haben fast 1000 Menschen die Stadt und ihre Bemühungen in den genannten Bereichen auf diese Art und Weise erkundet. Die Spieler kommen dafür aus dem gesamten Bundesgebiet und teilweise sogar aus dem Ausland angereist, um die Geocaches zu suchen. Es gibt wahrscheinlich kaum eine andere Maßnahme des kommunalen Marketings, die ähnliches vermag. Ein schöner Nebeneffekt ist auch die Berichterstattung von Blogger, Vloggern und Influencern aus der Geocaching-Szene, die die tollen Geocaches so gelungen finden, dass sie gerne davon erzählen, wie z.B. hier oder auch hier.

Weitere kommunale Aufgaben wie Abfallbehandlung scheinen zwar auf den ersten Blick nicht ganz so geeignet für diese Art der Kommunikation, doch auch das ist möglich. Wie wir die Tätigkeiten eines Abfallentsorgungsunternehmens spielerisch erlebbar gemacht haben, zeigt dieser Artikel.

Ich würde mir wünschen, dass immer mehr Behörden auch andere Wege der Kommunikation einschlagen. Über nahezu jedes Thema lässt sich auch anderes informieren als mittels Printprodukten oder Verkündigungen in der Zeitung. Der Effekt solch traditioneller Kommunikation scheint schnell zu verpuffen.

Natürlich muss das nicht zwangsläufig durch Geocaching geschehen. Heutzutage stehen eine Vielzahl von Medien zur Verfügung, von Veranstaltungen bis hin zu social Media. Im Idealfall werden verschiedene Medien kombiniert, um möglichst vielen Konsumgewohnheiten zu entsprechen.

Unsere Schwerpunkte sind und bleiben jedoch Geocaching, Schnitzeljagden und Escape Games. Falls Sie überlegen, ob ihre Themen sich dadurch darstellen lassen, zögern Sie nicht, uns zu fragen. Wir lieben es, uns auch in scheinbar absurde Themenkomplexe einzuarbeiten und daraus ein Spiel zu konzipieren.

Unsere Kontaktdaten:

Telefon: 0800 4343461

Mail: info@geheimpunkt.de

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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