Geocaching Tourismus – die Idee ist gut …

Mit Geocaching den Tourismus ankurbeln – klingt ja erstmal nach einer guten Idee. Eine Schnitzeljagd, um spielerisch auf die Highlights im Ort hinzuweisen, das spricht Groß und vor allem Klein an. Eine Aktivität für die gesamte Familie. Zudem kann schnell der Gedanke aufkommen, dass dadurch auf einfache Art und Weise Mehreinnahmen generiert werden können – so eine Tour muss ja nur einmal erstellt werden und kommt dann vermeintlich ohne Personalaufwand aus. Dann könnte man GPS-Geräte verleihen und der Gemeinde ein paar Euro extra in die Kasse spielen.

Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Viele Touristeninfos in verschiedenen Städten haben eigene Geocaching Routen. Aufwendige Flyer wurden dafür gedruckt, teure GPS-Geräte angeschafft. Und nun verstauben diese im Schrank. Auch die Stationen im Ort werden meist nicht besser im Laufe der Zeit. Dinge verschwinden, gehen kaputt und werden nicht repariert.

Weil die Nachfrage nicht da ist, besteht dann natürlich auch kein akuter Bedarf, die Runde in einem guten Zustand zu halten. Es ist ein Teufelskreis: keine Nachfrage => keine Pflege => schlechter Eindruck beim Kunden => noch weniger Nachfrage => …

Wenn aber Geocaching angeblich so eine nachgefragte Aktivität mit Millionen von Spielern weltweit ist, warum werden die Angebote von Touristeninfos nicht mehr wahrgenommen?

Geocaching Tourismus
Geocaching Tourismus

Am Kunden vorbei geplant

Die Antwort ist recht einfach: die meisten touristischen Geocaching Angebote sind einfach am Bedarf der Spieler vorbei geplant!

Es ist so: Geocacher sind tatsächlich sehr aktiv und auch beständig an neuen Runden und Angeboten interessiert – aber nur, wenn sich diese auch auf ihrer Plattform befinden! Wenn ich ein Geocacher einen Geocache absolviere, logge ich ihn online auf der Plattform geocaching.com, entweder über die entsprechende App oder über die Website. Dafür bekomme ich als Spieler einen Punkt und andere Spieler können sehen, was ich gemacht und erreicht habe. Ja, es geht beim Geocaching auch (und für viele primär) um Punkte, Vergleiche und Bedeutung. Geocaching ist ein stark Statistik-getriebenes Spiel. Es gibt eine ganze Reihe von Seiten, auf denen Geocacher Statistiken in den unterschiedlichsten Kategorieren erstellen, einsehen und teilen können. Damit werden dann die eigenen Nutzerprofile geschmückt.

Touristische Geocaching Angebote sind aber meist nicht in die Plattform eingepflegt. Daher sind sie für Geocacher schlicht nicht sichtbar und auch nicht interessant.

Und für Leute, die Geocaching noch nicht kennen, ist das Spiel tatsächlich mitunter nicht sofort zu verstehen. Die Bedienung der (zumeist altbackenen) GPS Geräte ist nicht immer intuitiv, zudem kommt Frust auf, wenn man sich vertippt, in der Folge verläuft oder vor Ort nichts findet, weil die Runde schlecht gewartet ist.

Geocaching Tourismus besser machen?!

Dabei ist Geocaching in der Tat ein mächtiges Marketing-Tool! Ambitionierte Spieler planen ihren Urlaub unter Geocaching-Aspekten. Das wissen wir ziemlich gut, weil wir auf der Basis ein ziemlich erfolgreiches Geocaching Reisebüro betreiben (Cacher-Reisen).

Geocacher fahren also da, wo es spannende Geocaches gibt. Und verbringen dort je nach Angebot auch mehrere Tage. Das führt zu Übernachtungen und Sekundäreinnahmen durch Umsätze in der Gastronomie, beim Tanken usw.

Wenn man das als Stadt, Region oder Kommune weiß, kann man sich das natürlich auch zu Nutze machen. Dafür muss lediglich ein entsprechend attraktives Angebot vorgehalten werden, sprich: viele bzw. außergewöhnliche Geocaches.

Das sind tatsächlich die beiden Kriterien, damit Geocacher weitere Wege auf sich nehmen: entweder für sehr viele Geocaches (die Punkt-Ratio muss im Verhältnis zum Aufwand der Anfahrt stehen) oder für besondere Geocaches, die durch die Art ihrer Gestaltung aus der Masse heraus stechen.

Könnte man jetzt nicht einfach die bestehenden touristischen Geocaching Routen in die Plattform einpflegen?

Theoretisch ja, praktisch eher nicht. Denn auf der Plattform gibt es einumfangreiches Regelwerk, welches von Laien nicht leicht zu durchblicken ist.

Geocaching im Tourismus erfolgreich einsetzen

Dass es auch anders geht, beweisen einige erfolgreiche Konzepte wie zum Beispiel in Hannover, Oldenburg oder Paderborn.

Dort wurden sehr ansprechende Geocaching Runden umgesetzt und zwar von den Spielern selbst!

Man kann ja davon ausgehen, dass Geocacher gut wissen, was andere Geocacher mögen könnten. Wahrscheinlich sogar besser als Mitarbeiter der Touristen-Infos. Dieser Ansatz hat sich also bewährt.

In den genannten Städten wurden die Geocaches zudem zu sogenannten GeoTours zusammen gefügt. Das sind Marketing-Pakete, welche die Runden auf einem weltweiten Portal noch mal gesondert vorstellen und so speziell reisende Geocacher auf die Orte aufmerksam machen soll. Wie eine GeoTour aufgesetzt werden kann und was für Vorteile sie bringt, ist in diesen Artikel ausführlich beschrieben:

GeoTours: Tourismus effektiv ankurbeln

Tourismus Marketing am Beispiel von 3 GeoTouren

Will nun eine Gemeinde Geocaching als Marketing Instrument nutzen, hat sie mehrere Möglichkeiten. Sinnvoll wäre es, die örtliche Geocaching Community anzusprechen und für das Vorhaben zu begeistern. Das hat viele Vorteile: die Geocacher kennen sich mit den Regeln aus, sie wissen, was anderen gefallen könnte, sie sind vernetzt und sie kümmern sich auch gerne um Wartung und Pflege der Caches.

Sollte diese Option nicht bestehen, weil vielleicht kaum Geocacher dort ansässig sind oder diese keine Lust auf die Kooperation haben, dann kann natürlich auch Kontakt zu uns aufgenommen werden. Auch unser Team besteht ausschließlich aus Geocachern, zudem bringen wir einige Jahre Erfahrung mit.

Denkbar ist auch eine Kombination beider Varianten. Das haben wir in Oldenburg so gemacht. Dort sind die Geocaches von uns erstellt und geplant worden, dann aber an die örtliche Community übergeben. Bisher geht das Modell gut auf.

In allen Fällen stellt sich die Frage: lieber viele Geocaches oder lieber wenige, dafür aber sehr besondere Schätze?

Der Trend geht im Moment hin zu großen, umfangreichen Runden mit möglichst vielen Dosen. Das hat aber auch Schattenseiten. Die Aussicht auf viele mögliche Punkte zieht die Spieler massenhaft an. Das bleibt nicht folgenlos: die starke Frequenz hat Einfluss auf die Umgebung und beeinträchtigt mitunter auch die Natur. Hier bedarf es im Vorfeld einer guten Planung und Absprache z.B. mit den Naturschutzbehörden. Ein weiterer Faktor, der hier bedacht werden muss, ist der recht hohe Pflegeaufwand. Viele Caches bedeuten viele Orte, viele auszutauschende Logbücher und zu ersetzende Dosen.

Wir bevorzugen ja außergewöhnliche Geocaches, die eher durch Kreativität und handwerklich saubere Umsetzung bestechen. Auch das hat Werbeeffekte, denn solche Geocaches werden von den Spielern gern fotografiert, gefilmt und auf Social Media geteilt.

Welcher Weg auch immer beschritten wird: das A und O ist die Implementierung der Geocaches auf der weltgrößten Plattform geocaching.com! Ohne diese wird die Runde, und sei sie noch so schön, ein trauriges Nischendasein fristen.

Wenn Sie mehr Informationen oder Beratung dazu wünschen, kontaktieren Sie und gern unter 0800 4343461 oder info@geheimpunkt.de

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